Mr Griswolds Bücherjagd : das Spiel beginnt

Bertman, Jennifer Chambliss, 2018
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Medienart Buch
ISBN 978-3-95854-065-1
Verfasser Bertman, Jennifer Chambliss Wikipedia
Beteiligte Personen Martins, Elisa [Übers.] Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Suche, Kinderbuch, Kriminalgeschichte, Abenteuer, Überfall, Rätsel, Abenteuererzählung, Buch, Geheimnis, Manuskript, Poe, Edgar Allan, San Francisco <Calif.>, Schnitzeljagd, Spiel
Verlag mixtvision
Ort München
Jahr 2018
Umfang 359 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Jennifer Chambliss Bertman. Aus dem Engl. von Elisa Martins
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Ulrike Schrimpf;
Mr Griswolds Bücherjagd. Das Spiel beginnt, der erste Band der New York Times-Bestsellertrilogie, hat meinen zwölfjährigen Sohn, eine ausgesprochene Leseratte, begeistert: Bevor ich einen genaueren Blick darauf werfen konnte, riss er es sich unter den Nagel und verschlang es mit glänzenden Augen. Tagelang schleppte er den Roman mit sich herum, las ihn wieder und wieder, vertiefte sich in das Studium von Codes und Chiffren, das bis heute anhält, und seufzte wiederholt, es sei schade, dass es so etwas nicht in Wirklichkeit gebe: eine Schatzsuche, bei der in Anlehnung an Spiele wie Geocaching Bücher versteckt werden, die man nur mit viel Spürsinn finden kann und indem man verschiedene Rätsel löst.
Ich selbst habe den Roman mit eher müder Sympathie gelesen, auch wenn mir sofort klar wurde, wie attraktiv er für Kinder mit Freude an Denkaufgaben, einer spannenden Handlung und cleveren Protagonisten ist. Jennifer Chambliss Bertman, die, bevor sie selbst zur Schriftstellerin wurde, lange im Verlagswesen gearbeitet hat, merkt man ihre Erfahrung mit dem, was Erfolg bringt, an: In ihrer Bücherjagd verquickt sie geschickt die durchaus reizvolle Historie um den Skandalautor Edgar Allan Poe und seine Konkurrenz mit einem ebenfalls literarisch tätigen Zeitgenossen, Rufus Griswold, mit einer etwas lahmen Kriminalgeschichte ein Gauner und zwei Handlanger verüben einen Mordanschlag auf Mister Griswold, den Erfinder der Bücherjagd, um an ein wertvolles, bislang unentdecktes Manuskript von Poe zu gelangen. Der Leser folgt dem Geschehen aus der Sicht des bücherbegeisterten Mädchens Emily, das durch den Beruf ihrer Eltern dazu gezwungen ist, immer wieder umzuziehen: Die Eltern betreiben einen Reiseblog, auf dem sie von ihrem Unterfangen erzählen, einmal in allen 50 Staaten Amerikas gelebt zu haben.
Neu in San Francisco angekommen, freundet Emily sich mit dem verschrobenen Nachbarjungen James an, der für sein Leben gern knobelt, Chiffren decodiert und andere Denksport-Aufgaben macht. Gemeinsam versuchen die Kinder das Rätsel um den Goldkäfer zu lösen, das letzte Buch, das Mister Griswold für eine seiner Bücherjagden versteckt hat. Dabei stoßen sie auf Hindernisse und erleben Abenteuer, die auch ihre junge Freundschaft auf die Probe stellen. Auf wundersame Weise lösen Emily und James am Ende nicht nur das entscheidende Rätsel der Bücherjagd und heimsen so Ruhm und Geld ein, sondern Emily nähert sich auch wieder ihrem älteren Bruder an, der sich zu Beginn des Romans nur noch für Rockmusik und nicht mehr für sie interessiert hat, seine kleine Schwester im Laufe der Handlung aber doch tatkräftig unterstützt. Auch für das ewige Umzugs-Problem wird eine absehbare harmonische Lösung gefunden.
Insgesamt habe ich mich, bei aller Anerkennung für ein gut gemachtes, Kinder offensichtlich begeisterndes Buch, vor allem an drei Eigenschaften des Buches gestört: an der für meinen Geschmack zu offensichtlich dargelegten, simplen Moral des Folge deiner Leidenschaft und du wirst glücklich und erfolgreich werden, an den oberflächlich angelegten Charakteren und der konventionellen Sprache: ein Restaurant ist hier garantiert schick, ein Kino alt, ein Taschenbuch zerfleddert, und wenn es stilistisch mal ganz gewagt wird, lesen wir etwas wie: Mr Quislings Gesichtsausdrücke waren wie ein ganzer Schrank voller gebügelter grauer Anzüge. Alle passend, alle professionell, alle seriös.